DSH Beispiel 7

DSH Beispiel Tu Clausthal

I. Hörverstehen

Urlaub auf Kosten der Umwelt?

Reisen gehört für viele Menschen zu einem guten Leben dazu. Nicht nur die Urlauber, sondern auch die Länder, in die Touristen reisen, profitieren davon: Tourismus bringt Geld ins Land und schafft Arbeitsplätze. Der heutige Massentourismus hat aber auch Nachteile: Er trägt zum Anstieg der CO2-Emissionen und damit zum Klimawandel bei, verbraucht lebenswichtige Ressourcen und zerstört Landschaften.
DSH Beispiel
DSH Beispiel


In meinem Vortrag geht es darum, welche Bedeutung der Tourismus heutzutage hat, welche negativen Folgen für die Umwelt sich daraus ergeben und wie man durch Überlegungen zu einem umweltverträglichen Tourismus versuchen kann, diese negativen Folgen zu verringern.

1. Bedeutung des Tourismus in Deutschland und der Welt

Die Deutschen sind „Reiseweltmeister“ - Deutschland ist vor den USA und Großbritannien die reisefreudigste Nation. Im Jahr 2008 unternahmen 76,2 % der Deutschen über 14 Jahren mindestens eine Urlaubsreise. Manche Deutsche fuhren sogar mehr als einmal pro Jahr in den Urlaub. Für die Mehrzahl der Deutschen ist eine Urlaubsreise jährlich Standard, zwei und mehr Urlaubsreisen sind ein Luxus, den sich nicht alle leisten können. Der Tourismus ist in Deutschland ein wichtiger Wirtschaftszweig: 2,8 Mio. Menschen arbeiten in diesem Bereich und machen einen Umsatz von ca. 140 Mrd. Euro im Jahr.

Auch in anderen Ländern wird gereist. Der internationale Reiseverkehr wächst jährlich um 4 Prozent und verdoppelt sich alle 20 Jahre. 1996 wurden ca. 600 Mio. Touristen, die ins Ausland reisten, gezählt. Im Jahr 2020 sollen es schon 1,6 Mrd. sein.

Angesichts dieser dramatischen Zahlen stellt sich die Frage, wie viel Touristen unsere Umwelt noch verkraften kann. Umwelt- und Tourismusexperten sehen in dem zunehmenden Massentourismus eine der größten ökologischen Herausforderungen unserer Zeit.

2. Negative Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt


Zu den wichtigsten Motiven, warum Menschen Urlaub machen, gehört der Wunsch, schöne Landschaften zu erleben. Der Tourismus ist also auf eine unzerstörte Natur angewiesen. Doch leider trägt er in mehrfacher Hinsicht zur Zerstörung der Umwelt bei.

Zunächst einmal ist der Tourismus ein Mitverursacher des Klimawandels, indem er zu den klimaschädlichen CO2-Emissionen beiträgt. Die wichtigste Rolle spielt hierbei die Wahl des Reiseverkehrsmittels. Im Jahr 2008 benutzten die Deutschen für ihre Urlaubsreise folgende Verkehrsmittel: das Auto zu 47 %, das Flugzeug zu 36 %, den Bus zu 9 % und die Bahn lediglich zu 5 %. 3 % reisten mit sonstigen Verkehrsmitteln wie Fahrrad oder Schiff. Der Flugverkehr ist ein Hauptverursacher der klimaschädlichen CO2-Emissionen, denn Emissionen in großen Höhen fördern den Treibhauseffekt viel stärker als der Kohlendioxidausstoß am Boden. Bei einem Flug von Deutschland zur spanischen Ferieninsel Mallorca wird das Klima genauso stark geschädigt wie durch ein Jahr Autofahren.

Der durch die CO2-Emissionen verursachte Klimawandel hat dramatische Auswirkungen auf die Umwelt und damit auch auf den Tourismus. Durch den Klimawandel werden extreme Wetterereignisse wie Stürme und Überschwemmungen zunehmen, was eine Gefahr für am Meer gelegene Touristenziele (z.B. Mexiko) bedeutet. Manche Urlaubsgebiete werden in einigen Jahrzehnten durch den Anstieg des Meeresspiegels ganz verschwunden sein, wie etwa die tropische Inselgruppe der Malediven. Eine weitere Auswirkung des Klimawandels: Durch die globale Erderwärmung wird es in Wintersportorten künftig nicht mehr genügend Schnee geben, um dort Wintersport treiben zu können. Betroffen sind z.B. die deutschen Mittelgebirge.

Neben den klimaschädlichen CO2-Emissionen durch den Reiseverkehr stellt auch der Ressourcenverbrauch ein großes Problem des Tourismus dar. Der Wasserbedarf von Hotelanlagen, beispielsweise für Swimmingpools und das Wäschewaschen, kann zu einer Verknappung der wertvollen Ressource Wasser führen, so dass die lokale Trinkwasserversorgung gefährdet wird. Wenn zusätzlich, durch den Klimawandel bedingt, weniger Regen fällt, kann dies zu einer Katastrophe führen, wie z.B. im letzten Jahr auf der Insel Mallorca, die aufgrund des Wassermangels zum Katastrophengebiet erklärt wurde.


Schließlich trägt der Bau von großen Hotelanlagen zur Zerstörung von Landschaften bei. In Spanien wurden z.B. bereits über 3500 km Küste mit hässlichen Betongebäuden zugebaut. Die Hotels sind teilweise so dicht am Meer gebaut, dass die schönen Sandstrände schon völlig zerstört sind.
An all diesen Beispielen sehen wir, dass der Tourismus so stark die Umwelt belastet, dass der Tourismus selbst gefährdet ist. Denn wo die Natur zerstört ist, bleiben die Touristen weg. Damit auch zukünftige Generationen ihren Urlaub genießen können, sind daher dringend Maßnahmen zur Entwicklung eines umweltverträglichen Tourismus gefordert.

3. Umweltverträglicher Tourismus

Der umweltverträgliche Tourismus hat zum Ziel, die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt zu vermeiden. Um dies zu gewährleisten, stehen sowohl der einzelne Urlauber als auch die Politik in der Verantwortung.

Schauen wir uns zunächst an, wie der Urlauber zu einem umweltverträglichen Tourismus beitragen kann. Wie oben erwähnt, liegt eine der Hauptbelastungen für die Umwelt im zunehmenden Reiseverkehr per Flugzeug. Es sollte schon bei der Urlaubsplanung überlegt werden, ob tatsächlich eine Fernreise notwendig ist oder ob es nicht ähnlich interessante Ziele innerhalb Europas oder Deutschlands gibt, die möglichst auch per Bahn erreicht werden können. Nicht immer will oder kann man aber auf Flugreisen verzichten. Wenn sich ein Flug nicht vermeiden lässt, kann man sich um einen Ausgleich für die verursachten Schadstoff-Emissionen bemühen und freiwillige Kompensationszahlungen leisten. Dies funktioniert so: Bei der Buchung einer Flugreise berechnet ein ‚Emissionsrechner’ die CO2-Emissionen, die durch den Flug entstehen. Dann wird eine bestimmte Geldsumme angezeigt, die notwendig ist, um die durch CO2-Emissionen entstandenen Schäden wieder gut zu machen. Der Fluggast kann daraufhin diesen Betrag für Klimaschutzprojekte spenden, z.B. für Solaranlagen in Indien.

Außerdem sollte sich der Urlauber darüber informieren, in welchen Urlaubsgebieten und bei welchen Reiseanbietern Umweltverträglichkeit eine Rolle spielt. Damit sich der Urlauber ein Urteil darüber bilden kann, muss die Politik zunächst Standards und Kriterien festlegen, was unter Umweltverträglichkeit verstanden werden soll. Als nächstes muss die Politik Zertifikate einführen, mit denen bescheinigt wird, dass ein Reiseanbieter auf Umweltverträglichkeit achtet. Erste Ansätze hierzu gibt es bereits, z.B. in Deutschland die Tourismusmarke Viabono, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesumweltministerium entwickelt wurde. (6732 Zeichen)


Quellen:
„Urlaub auf Kosten der Umwelt?“ Online unter
http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/reisen/europa/richtigreisen/index,page=1310238.html
„Fair reisen: Nachhaltig die Welt erkunden.“ Online unter http://www.verbraucherbildung.de/projekt01/d/www.verbraucherbildung.de/im_brennpunkt/fair_reisen_einleitung_1.html
WWF-Studie „Der touristische Klima-Fußabdruck 2009“. Online unter
http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/Der_touristische_Klima-Fussabdruck.pdf

Help us/Hilf uns :)

All of us believe in something greater than money, possessions, and status. But You can help us to improve this website. 

Use paypal donate button to help us :)

Thanks
------------------------------------------------------------------------------------------------
Wir alle glauben an etwas Größeres als Geld, Besitz und Status. Sie können uns jedoch helfen, diese Website zu verbessern. 

Verwenden Sie den Paypal-Spenden-Button, um uns zu helfen :)

 Vielen Dank



Keine Kommentare:

Powered by Blogger.