DSH Beispiel 8
DSH Beispiel Tu Clausthal
I. HörverstehenGlobale Wasserkrise
Wasser ist die wichtigste Ressource auf unserer Erde. Ohne Wasser wäre kein Leben denkbar. Doch viele Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser – zurzeit sind es 1,2 Milliarden. Mehr als doppelt so hoch, nämlich 2,6 Milliarden, ist die Zahl derjenigen, die keinen Zugang zur sanitären Grundversorgung besitzen, also keine Toiletten und keinen Anschluss an die Abwasserentsorgung haben. Die Zahl der Menschen, die unter Wasserknappheit leiden, wird in Zukunft noch weiter steigen: Nach UN-Prognosen wird sie im Jahr 2025 bei ca. 3 Milliarden Menschen liegen. Diese Zahlen sind dramatisch, denn verschmutztes Wasser ist eine häufige Ursache von schweren Krankheiten. Es ist kaum bekannt, dass zurzeit mehr Menschen an schmutzigem Wasser sterben als an Kriegen. 80 % der Krankheiten in südlichen Ländern könnten durch sauberes Trinkwasser und eine gute Sanitärversorgung vermieden werden.
Im folgenden Text geht es einerseits um die Ursachen der globalen Wasserkrise, andererseits um Maßnahmen, wie man die Situation verbessern könnte.
Beginnen wir mit den Ursachen. Drei sind hier zu nennen, nämlich die ungleiche Verteilung des Wassers auf der Erde, der Klimawandel und der Lebensstil.
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DSH Beispiel |
Ursache 1: Ungleiche Verteilung des Wassers
Heute leben bereits 6,8 Milliarden Menschen auf der Erde. Bis 2012 sollen es 7 Milliarden sein, bis 2050 sogar 9 Milliarden, so die Prognosen. Das bedeutet, dass sich immer mehr Menschen die auf der Erde vorhandenen Wasserressourcen teilen müssen. Trotzdem würde das Wasser theoretisch für alle Menschen ausreichen, denn global gesehen gibt es genug Wasser. Wenn man das auf der Erde nutzbare Wasser auf die Weltbevölkerung verteilen würde, stünden jedem Menschen täglich 320 Badewannen Wasser zur Verfügung. Nicht die Gesamtmenge des Wassers ist das Problem, sondern seine extrem ungleiche Verteilung. Es gibt wasserreiche Staaten wie etwa Kanada und wasserarme wie etwa Algerien. Und es gibt Länder, in denen Wasserreichtum und Wassermangel gleichzeitig vorkommen, wie etwa in den USA oder China. So sind also die natürlichen geografischen Bedingungen eine Ursache für Wassermangel.
Ursache 2: Klimawandel
Die ungleiche Verteilung der Wassermengen wird sich durch den Klimawandel noch verstärken. In Regionen, wo schon jetzt kein Wassermangel herrscht, wird es in Zukunft noch mehr Wasser geben – und in vielen trockenen Erdregionen noch weniger Wasser. Experten sagen voraus, dass es am Ende des Jahrhunderts in manchen Regionen 10-20 % weniger Niederschläge geben wird. Dabei bedeutet 10 % weniger Regen nicht, dass den Bewohnern der betroffenen Regionen 10 % weniger Wasser zur Verfügung steht. Sondern es kann bedeuten, dass Flüsse nur noch halb so viel Wasser haben und Ernten halb so gut ausfallen wie früher.
Ursache 3: Lebensstil
Wenn ein Deutscher morgens aufsteht, sich unter die Dusche stellt und zum Frühstück eine Tasse Kaffee trinkt, hat er bereits eine große Menge Wasser verschwendet. Aber nicht das Duschen ist das Problem, selbst wenn dabei 20 l Wasser verbraucht wurden. Sondern es ist der Kaffee, mit dem der Deutsche zum globalen Wassermangel beiträgt. Kaffee ist ein Produkt, das in wasserarmen Regionen Asiens und Afrikas hergestellt wird. Damit die Kaffeepflanzen dennoch gut wachsen können, müssen sie künstlich bewässert werden. Man hat ausgerechnet, dass zur Herstellung von einer Tasse Kaffee 140 l Wasser verbraucht werden. Diese Menge an sauberem Wasser, die zur Herstellung eines Produkts verbraucht, verdunstet oder verschmutzt wird, nennt man „virtuelles Wasser“. Das „virtuelle Wasser“ ist also der in einem Produkt versteckte Wasserverbrauch. Während jeder Deutsche 130 l tatsächliches Wasser im Alltag verbraucht (z.B. zum Waschen, Kochen, Trinken), macht der virtuelle Wasserverbrauch 4000 l pro Person und Tag aus. Wenn die Zahl der Menschen und ihr Lebensstandard weiter steigen, wird auch der virtuelle Wasserverbrauch noch mehr zunehmen.
Um die globale Wasserkrise zu bekämpfen, hat sich die internationale Staatengemeinschaft ein hohes Ziel gesetzt: bis zum Jahr 2015 soll die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, halbiert werden. Wie könnte man dies erreichen? Hier werden drei Maßnahmen diskutiert, nämlich eine bessere Verteilung der Wasserressourcen, Veränderungen im Lebensstil und technische Lösungen.
1. Bessere Verteilung der Wasserressourcen
Durch den Handel mit Produkten, für deren Herstellung viel „virtuelles Wasser“ verbraucht wurde, werden riesige Wassermengen auf der Welt umverteilt. Wenn ein Land ein Produkt exportiert, das mit hohem Wasserverbrauch produziert wurde, geht dort „virtuelles Wasser“ verloren. Aus ökonomischer Sicht könnte es sinnvoll sein, Produkte mit einem hohen Bedarf an Wasser in wasserreichen Ländern zu produzieren. Beispiel Bananen: Sie werden in Südamerika viel wassereffizienter produziert als in Afrika. Damit könnte man die natürliche Ressource Wasser schonen. Die Umsetzung solcher Ideen ist jedoch mit Veränderungen verbunden, die man nicht sofort realisieren kann, sondern die auf einen langen Zeitraum angelegt sind.
2. Veränderungen im Lebensstil
Wer in Deutschland aufs Duschen verzichtet, um Wasser zu sparen, tut der Umwelt keinen Gefallen. Denn Deutschland gehört zu den Regionen der Erde, in denen kein Wassermangel herrscht. Wassersparen hat in manchen Städten Deutschlands sogar negative Folgen: Die Fließgeschwindigkeit des Wassers in den Wasserleitungen hat sich durch das Wassersparen so stark verringert, dass sich in den Leitungen Bakterien ansammeln. Diese Bakterien verschmutzen unser Trinkwasser. Wer wirklich Wasser sparen möchte, sollte über seinen virtuellen Wasserverbrauch nachdenken. Wenn man beispielsweise auf Fleisch verzichtet, kann man seinen virtuellen Wasserverbrauch um die Hälfte reduzieren. Und wenn man Obst aus Deutschland kauft statt importierter Früchte aus trockenen südlichen Ländern, spart man dort das Wasser ein, wo es am nötigsten ist, nämlich in den trockenen Regionen der Erde.
3. Technische Lösungen
Natürlich wird auch an technischen Lösungen gearbeitet, um die vorhandenen Wasserressourcen effizienter zu nutzen. Hier möchte ich nur kurz zwei Beispiele nennen. Erstens versucht man mit Hilfe von Mikrofiltern, auch aus schmutzigen Quellen oder Abwasser trinkbares Wasser zu gewinnen. Zweitens experimentiert man mit der so genannten Tröpfchenbewässerung, bei der die Bauern die Wurzeln ihrer Pflanzen durch Rohre bewässern, ohne dass Wasser auf der Erdoberfläche verdunstet. Auf diese Weise könnte der Wasserverbrauch stark reduziert werden. (6560 Zeichen)
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