Dsh Beispiel-1

DSH Beispiel Tu Clausthal

I. Hörverstehen

Mega-Städte

Vor 100 Jahren war London die größte Stadt der Welt – dort lebten damals 6,5 Millionen Einwohner. Diese Zahl erscheint uns heute als sehr niedrig, wenn man sie mit der Stadt vergleicht, die heutzutage die höchste Einwohnerzahl hat: Tokio mit 35,5 Millionen Menschen.

Tokio ist eine der 22 Mega-Städte auf der Erde. Als Mega-Stadt bezeichnet man Städte, die mehr als 10 Millionen Einwohner haben. Die größten Mega-Städte nach Tokio sind Mexiko-City mit 21,6 Millionen Menschen, New York mit 19,4 Millionen und Sao Paulo mit 18,3 Millionen Einwohnern. Obwohl es in solchen Riesenstädten viele Probleme gibt, wollen immer mehr Menschen dort wohnen und arbeiten. Im folgenden Text geht es um die Frage, wie Mega-Städte entstehen, um die Probleme, mit denen man in den Mega-Städten zu kämpfen hat, und um mögliche Lösungswege.

Die Entstehung der Mega-Städte ist darauf zurückzuführen, dass immer mehr Menschen vom Land in die Stadt ziehen. Heutzutage lebt noch eine knappe Mehrheit der 6,6 Milliarden Menschen, die es auf der Erde gibt, auf dem Lande. Doch schon im Jahr 2008 wird die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten wohnen. Jährlich ziehen etwa 60 Millionen Menschen vom Land in die Städte. Sie hoffen auf Arbeit und bessere Bildungs- und Wohnmöglichkeiten. Denn das Leben auf dem Land wird immer schwieriger: die Preise für Agrarprodukte sinken, und dadurch wird auch das Einkommen der Bauern immer niedriger. Außerdem entspricht die ländliche Infrastruktur oft nicht den Bedürfnissen der Menschen, die im Dorf wohnen. Es gibt kaum Schulen, keine Universitäten, wenig Einkaufsmöglichkeiten und auch keine gute medizinische Versorgung. Deshalb ziehen viele Menschen in die Großstädte, wo aufgrund der relativ guten medizinischen Versorgung die Geburtenrate steigt: die Einwohnerzahl einer Stadt wächst deshalb nicht nur durch Zuzug von außen, sondern auch von innen heraus.

DSH Beispiel
DSH Beispiel


Doch in den Mega-Städten sind die Lebensbedingungen keineswegs ideal: Armut, Ressourcenknappheit, Verkehrschaos und Luftverschmutzung sind Probleme, die das Leben der Stadtbevölkerung schwer machen.

Schon heute lebt ein Drittel der städtischen Bevölkerung in so genannten Slums, das heißt in Armenvierteln. Die Menschen dort wohnen in primitiven Unterkünften, oftmals ohne ein festes Dach über dem Kopf, ohne Strom und Trinkwasser. Es gibt keine Kanalisation und keine Müllabfuhr, so dass die hygienischen Bedingungen oft katastrophal sind. Die Kriminalitätsrate ist in solchen Stadtvierteln meist sehr hoch.

Ein weiteres Problem in den Mega-Städten ist der hohe Verbrauch an Ressourcen wie Wasser und Energie. Obwohl die Städte nur einen kleinen Teil der Erde bedecken, verbrauchen sie einen Großteil der Ressourcen. Die Wasserknappheit ist ein besonders großes Problem. Viele Städte müssen wegen des Wassermangels dasselbe Wasser immer neu aufbereiten. Auch die Energieressourcen müssen
effizient genutzt werden. Viele Mega-Städte liegen in Regionen, in denen es im Sommer sehr heiß ist. Ohne Klimaanlagen kann man es dort nur schwer aushalten. Aber die Klimaanlagen verbrauchen so viel Strom, dass die Stromversorgung im Sommer zusammenbricht.

Schließlich führt der Anstieg des privaten Personenverkehrs in den Mega-Städten zu einem Verkehrschaos. Immer mehr Menschen aus der Mittelschicht können sich ein Auto leisten, was zur Folge hat, dass die Verkehrsdichte stark zunimmt. Dies führt nicht nur zu ständigen Staus, sondern auch zu einer starken Luftverschmutzung.

Wie kann man die Probleme in den Riesenstädten lösen? Hierzu ist ein prinzipielles Umdenken notwendig. Im Vordergrund stehen drei Prinzipien:

1. Ressourcen so viel wie möglich wieder verwerten
2. Energie sparen und
3. den Autoverkehr reduzieren.

Vor allem der letzte Grundsatz regt Wissenschaftler zum Nachdenken an. In einer Studie mit dem Titel „Mega-Cities und ihre Herausforderungen“ wurde festgestellt, dass die Verkehrssituation der wichtigste Faktor ist, von dem es abhängt, ob eine Stadt attraktiv bleibt. Drei verschiedene Lösungsmodelle werden in dieser Studie angeboten:

1. Die bevorzugte Lösung ist die Verbesserung der bereits vorhandenen Verkehrs-Infrastruktur, also der Ausbau von Straßen und Schienennetzen. Dies funktioniert aber nur, wenn eine Infrastruktur schon existiert. Negativbeispiel für das fehlende Schienennetz ist die pakistanische Stadt Karatschi mit fast 12 Millionen Einwohnern. Sie ist die weltweit einzige Mega-Stadt ohne Schienennetz für den öffentlichen Nahverkehr. Es gibt hier weder eine U-Bahn noch Straßenbahnen. Hier müsste eine Schienen-Infrastruktur also erst einmal von Grund auf geschaffen werden.

2. Eine weitere Möglichkeit ist die effizientere Steuerung des vorhandenen Verkehrs. Tokio hat zur Steuerung des Verkehrs das zurzeit beste Verkehrsleitsystem der Welt installiert. Computergesteuerte Ampeln und Info-Tafeln lenken die Verkehrsströme. Aufgrund der besseren Verteilung der Verkehrsströme hat die Verkehrsdichte in Tokio nicht zugenommen, obwohl sich der Verkehr in den letzten 15 Jahren verdoppelt hat.

3. Schließlich schlägt die Studie ein Lösungskonzept vor, mit dem Wohnen, Arbeiten und Freizeit räumlich enger vernetzt werden sollen. Durch diese Vernetzung reduzieren sich die Wege, die der Bürger zur Arbeit oder zum Einkaufen zurücklegen muss. Er kann seinen Arbeitsplatz und den nächsten Supermarkt zu Fuß erreichen, braucht also gar kein Auto hierfür.

Wie sieht die Mega-Stadt der Zukunft aus? Nach Meinung der Wissenschaftler ist sie aus mehreren Großstädten zusammengewachsen und hat nicht nur ein einziges Stadtzentrum, sondern viele Zentren. Die Menschen bewegen sich aber nicht im gesamten Stadtgebiet, sondern konzentrieren sich auf ihr jeweiliges Zentrum. Solche Riesenstädte sind in den Augen der Wissenschaftler die größten und komplexesten Strukturen, die je von Menschen geschaffen wurden. (5811 Zeichen)

Quellen:
„Städte entscheiden über die Katastrophe“, in: Welt online vom 4.5. 2007
„Städte sind die Zukunft der Welt“, in: Welt online vom 27.6. 2007
„Boomende Mega-Städte fressen das Land auf“, in: Welt online vom 9.6. 2007

Help us/Hilf uns :)

All of us believe in something greater than money, possessions, and status. But You can help us to improve this website. 

Use paypal donate button to help us :)

Thanks
------------------------------------------------------------------------------------------------
Wir alle glauben an etwas Größeres als Geld, Besitz und Status. Sie können uns jedoch helfen, diese Website zu verbessern. 

Verwenden Sie den Paypal-Spenden-Button, um uns zu helfen :)

 Vielen Dank

Keine Kommentare:

Powered by Blogger.