DSH Beispiel 6
DSH Beispiel Tu Clausthal
HörverstehenKlimawandel und Klimaschutz – die Verantwortung des einzelnen Menschen
Über kaum ein anderes Thema wurde in den letzten Jahren so viel diskutiert wie über den Klimawandel. Auch wir wollen uns heute mit diesem Thema beschäftigen, und zwar mit der Rolle, die Sie und ich, also jeder einzelne Mensch, beim Klimawandel und Klimaschutz spielen. Genauer gesagt geht es um drei Fragen:
1. Welche Verantwortung trägt der einzelne Mensch für den Klimawandel?
2. Wie müsste er sein Verhalten ändern, um das Klima zu schützen?
3. Warum tun nur sehr wenige Menschen in ihrem Alltagsleben aktiv etwas für den Klimaschutz?
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DSH Beispiel |
Beginnen wir mit der 1. Frage:
Welche Verantwortung trägt der einzelne Mensch für den Klimawandel?
In den letzten 200 Jahren haben sich aufgrund des wachsenden Energieverbrauchs die CO2-Emissionen dramatisch erhöht. Dadurch ist der so genannte Treibhauseffekt immer stärker geworden, der die Temperaturen auf der Erde ansteigen lässt. Bei der Suche nach einem Schuldigen für die hohen CO2-Emissionen denken wir sofort an die Industrie. Doch auch der einzelne Mensch trägt hier eine große Verantwortung. Laut einer Statistik haben die privaten Haushalte in Deutschland im Jahr 2005 26,6 % der CO2-Emissionen verursacht. Der Anteil der CO2-Emissionen, die von der Industrie freigesetzt wurden, liegt bei 33,5 %. Hinzu kommt noch der Verkehr mit 20,6 %, der auch die private Nutzung von Verkehrsmitteln mit einschließt. Ein relativ hoher Anteil des CO2-Ausstoßes ist also auf den privaten Verbrauch von Energie zurückzuführen. Der einzelne Mensch verbraucht vor allem in drei Bereichen Energie, nämlich im Bereich Wohnen, Mobilität und beim Konsum von Produkten mit so genannten versteckten CO2-Emissionen.
In unserer Wohnung verbrauchen wir Energie zum Wärmen, Kühlen, Waschen, Beleuchten, Fernsehen usw. Der Energieverbrauch wird sich in Zukunft wahrscheinlich noch weiter erhöhen, und zwar aus zwei Gründen: Zum einen steigt der Energiebedarf, weil die Wohnfläche pro Person zunimmt. Die Menschen leben in immer größeren Wohnungen, für deren Beheizung und Beleuchtung man viel Energie aufwenden muss. Zum anderen nimmt die Zahl der Elektrogeräte ständig zu. So finden sich heute in fast jedem durchschnittlichen Haushalt DVD-Spieler, Computer und Geschirrspülmaschine – Geräte, die viel Strom verbrauchen. Besonders problematisch ist es, dass viele Elektrogeräte nicht mehr vollständig vom Stromnetz getrennt werden, sondern über die Stand-by-Funktion 24 Stunden am Tag weiter laufen. Dadurch wird viel unnötiger Strom verschwendet.
Auch die Mobilität nimmt immer stärker zu: Immer mehr Menschen besitzen ein Auto, mit dem sie täglich zur Arbeit fahren oder Urlaubsreisen machen. Dank der so genannten „Billigflieger“ ist es heutzutage auch relativ günstig, mit dem Flugzeug zu verreisen. Viele Menschen können sich daher eine Flugreise in ferne Länder leisten. Gerade beim Fliegen werden aber viele CO2-Emissionen freigesetzt.
Schließlich trägt der Mensch auch indirekt zu CO2-Emissionen bei, indem er Produkte kauft, für deren Herstellung, Transport und Lagerung viel Energie benötigt wird. Neuseeländische Äpfel, die in einem deutschen Supermarkt angeboten werden, haben eine lange Reise per Schiff oder Flugzeug hinter sich. Die Äpfel müssen zudem gekühlt werden, um frisch zu bleiben. Durch den Transport und die kühle Lagerung wird aber viel Energie verbraucht. Wer also Äpfel aus Neuseeland kauft, ist für die CO2-Emissionen mitverantwortlich, die in diesem Produkt „versteckt“ sind.
Jeder einzelne Mensch verbraucht also in den drei genannten Bereichen große Mengen an Energie und trägt dadurch zu den schädlichen CO2-Emissionen bei.
Damit kommen wir zur zweiten Frage: Wie müsste der Mensch sein Verhalten ändern, um das Klima zu schützen? Änderungen wären in allen drei Bereichen Wohnen, Mobilität und Konsum möglich. Eine einfache Maßnahme im Bereich der Wohnung wäre es, wenn man den Strom bei Elektrogeräten, die man gerade nicht benutzt, vollständig abschaltet. Dies ist mit einem Zwischenstecker, der einen Schalter zum Ein- und Ausschalten hat, möglich. 3 % der gesamten Stromerzeugung könnten auf diese Weise gespart werden. Im Bereich Mobilität könnte man, wenn möglich, auf das Verkehrsmittel Flugzeug verzichten. Und im Bereich Konsum wäre es sinnvoll, Produkte aus der näheren Umgebung zu kaufen, die nur einen kurzen Transportweg und geringe Lagerung benötigen.
All diese Maßnahmen wären relativ einfach in unseren Alltag zu integrieren und würden keine Verschlechterung unseres Lebensstils mit sich bringen. Dennoch sind nur wenige Menschen bereit, ihr Verhalten tatsächlich umzustellen. Damit wären wir bei unserer dritten Frage angelangt: Warum tun nur sehr wenige Menschen in ihrem Alltagsleben aktiv etwas für den Klimaschutz? Wissenschaftler haben hierzu zwei Theorien entwickelt, die ich Ihnen kurz vorstellen möchte, nämlich das ökonomische Modell und das lernpsychologische Modell.
Nach dem ökonomischen Modell wägt der Mensch, wenn er Entscheidungen treffen muss, immer die Vor- und Nachteile ab und wählt dann die Möglichkeit aus, die ihm den größten Nutzen bringt. Unter „größtem Nutzen“ kann man einerseits geringere Kosten verstehen. Beispielsweise kann es billiger sein, ‚normale’ Tomaten aus Spanien zu kaufen als deutsche Biotomaten. Andererseits kann der größte Nutzen aber auch in Bequemlichkeit und Komfort bestehen. Ein Beispiel: Die meisten Menschen fahren lieber mit dem Auto zur Arbeit, weil es bequemer und schneller ist. Sie denken nicht daran, welche schädlichen Auswirkungen dies auf das Klima hat.
Die zweite Theorie entstammt der Lernpsychologie. Ein Mensch ist es normalerweise gewohnt, aus seinen Erfahrungen zu lernen und sein Verhalten entsprechend anzupassen. Wenn ein Kind beispielsweise einmal eine heiße Herdplatte angefasst hat, hat es Schmerzen und wird dies in Zukunft nie wieder tun. Dieses Lernen aus der Erfahrung nennt man „direkte Rückkopplung“. In Bezug auf den Klimaschutz fehlen uns jedoch diese direkten Rückkopplungen, weil die Folgen des Klimawandels nicht sofort, sondern erst in einigen Jahren oder Jahrzehnten richtig spürbar sein werden. Wenn sich der Mensch heute nicht klimafreundlich verhält, werden ihm die Konsequenzen seines Handelns nicht sofort bewusst. Experten empfehlen deshalb Maßnahmen im Alltag, durch die die Menschen sofort über ihr möglicherweise falsches Verhalten informiert werden. Zum Beispiel könnte ein spezieller Stromzähler in der Wohnung den Stromverbrauch eines jeden Elektrogeräts anzeigen und über eventuelle Stromverschwendung informieren. Auf diese Weise könnte der Mensch sofort erkennen, wo er Fehler macht, und sein Verhalten ändern. (6642 Zeichen)\
Quellen:
„Was können wir tun? Klimaschutzmaßnahmen für Verbraucher“ und „Handeln nach dem ökonomischen Prinzip“, auf der Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung, unter www.bpb.de, aufgerufen am 20.2. 2009
„Nach mir die Sintflut!“, www.welt.de vom 2.5 2007, aufgerufen am 20.2. 2009
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