DSH Beispiel 5

DSH Beispiel Tu Clausthal

1. Hörverstehen

Meine Damen und Herren,
wie stellen Sie sich eigentlich Ihr zukünftiges Berufsleben vor? Wollen Sie jeden Tag von 8 bis 17 Uhr im Büro sitzen, auf dem Weg zur Arbeit im Stau stecken und sich bei der Arbeit von Ihren Kollegen stören lassen? Es gibt eine Alternative hierzu, nämlich die Telearbeit. In den folgenden Minuten möchte ich Ihnen vorstellen, was Telearbeit ist, wie und wo sie funktioniert und welche Vor-, aber auch welche Nachteile sie hat.

Was versteht man unter Telearbeit?

Bei der Telearbeit wird der Arbeitsplatz in die eigene Wohnung verlegt, man arbeitet also von zu Hause aus. Der Telearbeiter steht aber durch elektronische Kommunikationsmittel wie Internet oder Handy mit dem Unternehmen, für das er arbeitet, in Verbindung. So hält er mit seinem Chef und seinen Kollegen ständig den Kontakt aufrecht.


Die Telearbeit wird in Deutschland immer beliebter. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft wird Telearbeit heute bereits von 18,5 % der deutschen Firmen angeboten. 2003 waren es noch 7,8 %, im Jahr 2000 erst 4 %. Diese Entwicklung wurde erst durch die Verbesserung der Kommunikationstechnik möglich gemacht, nämlich durch schnelle Internetverbindungen, Handys, die auch E-Mails empfangen, und spezielle Computerprogramme, die uns das gemeinsame Arbeiten ermöglichen, ohne am gleichen Ort zu sein. Dies alles sind die technischen Voraussetzungen für Telearbeit.

DSH Beispiel
DSH Beispiel


Wie und wo funktioniert Telearbeit?

Bei der Telearbeit kann man selbst entscheiden, wann und wo man arbeiten möchte. Es zählt nicht mehr die Anwesenheit am Arbeitsplatz, sondern nur die Leistung. Mittlerweile gibt es spezielle Computerprogramme, die diese Art des Arbeitens unterstützen. Ein solches Computerprogramm funktioniert so: Zuerst legt man gemeinsam mit seinem Chef Arbeitsziele fest und gibt sie dann in den Computer ein. Das Computerprogramm vergleicht im Laufe des Arbeitsprozesses ständig, inwieweit die festgelegten Ziele eingehalten werden, und beurteilt zum Schluss den Erfolg. Niemand fragt mehr, wie viele Stunden man für seine Arbeit benötigt hat. Die Hauptsache ist, dass die vereinbarten Ziele erreicht wurden.

Telearbeit funktioniert natürlich nicht in allen Berufen. Der typische Telearbeiter ist hoch qualifiziert und arbeitet in einem Bereich, der mit Computern zu tun hat. In vielen Berufen ist Telearbeit aber nicht möglich. Hier sind vor allem zwei Bereiche zu nennen, nämlich einerseits Berufe, in denen die körperliche Arbeit im Vordergrund steht (z.B. bei Bauarbeitern), andererseits Berufe, wo man auf den direkten Kontakt zwischen Menschen nicht verzichten kann wie z.B. in der Krankenpflege.
Telearbeit ist auch nicht für alle Menschentypen geeignet. Wer seine Zeit nicht organisieren kann und Arbeiten gerne auf den nächsten Tag verschiebt, wird als Telearbeiter keinen Erfolg haben.


Welche Vorteile hat die Telearbeit?

Die Telearbeit hat viele Vorteile. Hierbei muss man unterscheiden, welche Vorteile für den Telearbeiter, für das Unternehmen und für unsere Gesellschaft als Ganzes entstehen.
Für den Telearbeiter ist es natürlich vorteilhaft, dass er sich seine Zeit frei einteilen kann. Er kann zwischendurch Einkäufe machen, sich um seine Familie kümmern und Sport treiben. Er bestimmt selbst über seinen Tagesablauf und kann dann arbeiten, wenn er sich am besten konzentrieren kann. Dies erhöht seine Zufriedenheit und seine Leistungskraft. Zudem spart er Zeit und Geld, weil er nicht mehr jeden Tag zu seinem Arbeitsplatz fahren muss. In Zeiten hoher Benzinpreise ist dies ein wichtiges Argument für die Telearbeit.


Die Steigerung der Leistungskraft des Telearbeiters ist natürlich ein Vorteil, der auch dem Unternehmen nutzt. Man hat festgestellt, dass die Produktivität eines Unternehmens durch die Einführung der Telearbeit um ca. 34 % steigt. Zudem spart das Unternehmen auch Kosten, weil es nicht mehr so viel Platz für Büroräume braucht und es Nebenkosten wie Heizung und Strom einsparen kann.

Für die Gesellschaft ist es vorteilhaft, dass sich durch die Telearbeit der Berufsverkehr verringern lässt. Dadurch wird der CO2-Ausstoß reduziert, so dass die Luftverschmutzung abnimmt. Schließlich ist es auch von gesellschaftlichem Nutzen, wenn bestimmte Gruppen von Menschen, die an ihre Wohnung gebunden sind, trotzdem am Berufsleben teilnehmen können. Hier sind zum Beispiel Eltern zu nennen, die ihre Kinder zu Hause betreuen, oder aber Menschen mit Behinderungen.
Welche Nachteile hat die Telearbeit?

Die Telearbeit hat aber nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Ein wichtiger Nachteil besteht darin, dass die größere Freiheit, die die Telearbeit bietet, auch zu größerem Stress des Telearbeiters führen kann. Zwar wird die Arbeitszeit nicht mehr vom Chef kontrolliert, aber weil der Druck so groß ist, ein Projekt zu Ende zu bringen, muss der Telearbeiter im Durchschnitt wesentlich mehr als ein Mitarbeiter mit festen Arbeitszeiten arbeiten. Hinzu kommt, dass es keine klaren Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit gibt. Weil der Telearbeiter keine festen Arbeitszeiten hat, ist nicht mehr so klar definiert, wann seine Freizeit beginnt. Und weil er auch keine räumliche Distanz zwischen Arbeitsplatz und Wohnort kennt, besteht die Gefahr, dass er auch in seiner Freizeit ständig an die Arbeit denkt. Wer darüber hinaus gleichzeitig zu Hause arbeiten und seine Kinder betreuen möchte, kann leicht gestört werden, weil er oder sie für die Familie immer in der Nähe ist. Ein Schreibtisch im Wohnzimmer ist deshalb als Arbeitsplatz nicht geeignet. Wichtigste Voraussetzung für ein effektives Arbeiten ist daher ein eigenes Arbeitszimmer.


Ein zweiter Nachteil ist, dass die sozialen Kontakte am Arbeitsplatz abnehmen. Wenn man immer zu Hause arbeitet, trifft man keine Kollegen. Zwar kann man per E-Mail oder Telefon den Kontakt zu seinen Kollegen halten, aber bei schwierigen Problemen ist es doch immer noch besser, sie persönlich zu besprechen. Aufgrund dieses Nachteils ist reine Telearbeit auch relativ selten. Vielmehr wird die Telearbeit mit Arbeitsphasen im Büro kombiniert. So ist es zum Beispiel denkbar, dass der Telearbeiter einmal pro Woche ins Büro fährt, dort seine Kollegen trifft und sich mit seinem Chef abspricht. Arbeitswissenschaftler sind der Meinung, dass diese persönlichen Kontakte sehr wichtig sind, denn Kommunikation hat ein produktives Potenzial. Auf viele Ideen würde man allein zu Hause nicht kommen. (6369 Zeichen)


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