DSH Beispiel 2
DSH Beispiel Tu Clausthal
I. HörverstehenTranskription des Hörtextes
Mensch und Roboter
Für viele Wissenschaftler steht fest: Roboter werden in wenigen Jahrzehnten genauso zu unserem Alltag gehören wie Handys oder Computer. Roboter werden nicht nur, wie bereits jetzt schon, in der Industrie Verwendung finden, sondern auch im Servicebereich und im Haushalt. Doch werden die Menschen sich an die ständige Präsenz von Robotern am Arbeitsplatz und zu Hause gewöhnen können? Welche Vorurteile müssen zuerst abgebaut werden, damit die Menschen Roboter als Kollegen und Helfer akzeptieren?
Bevor wir uns diesen Fragen widmen, soll kurz erklärt werden, wie ein Roboter definiert wird und welches die wichtigsten Roboter-Arten sind. Unter „Roboter“ verstehen wir eine mobile oder stationäre Maschine, die darauf programmiert ist, bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Leider ist dies nur eine sehr allgemeine Definition, die in verschiedenen Ländern ganz unterschiedlich gedeutet wird. Deshalb unterscheiden sich auch die Angaben über die Zahl der eingesetzten Roboter. Beispielsweise meldete Japan im Jahr 1983 eine Zahl von 47 000 Robotern, von denen nach deutschen Richtlinien aber nur knapp 3000 als Roboter gegolten hätten.
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DSH Beispiel |
Je nach ihrem Einsatzgebiet werden verschiedene Roboter-Arten unterschieden. Die beiden wichtigsten sind Industrieroboter und Serviceroboter.
Industrieroboter werden in der industriellen Produktion eingesetzt. Sie sind meist stationär und richten sich in ihrer Form und Funktion nach der jeweiligen Aufgabe. Zum ersten Mal wurden sie Anfang der 60er Jahre in den USA von dem Automobilhersteller General Motors verwendet, seit Anfang der 70er Jahre auch in Deutschland.
Unter Servicerobotern versteht man Roboter, die Dienstleistungen für den Menschen verrichten, beispielsweise im Haushalt oder bei der Betreuung von Kindern, alten und kranken Menschen. Sie können sich fortbewegen, z.B. Treppen steigen oder laufen. Diese Art von Robotern befindet sich noch im Anfangsstadium der Entwicklung. In Japan wurde ein Serviceroboter namens „Asimo III“ entwickelt, der mit Kindern spielt. An der Weiterentwicklung von Haushaltsrobotern forscht man u.a. an der Uni Karlsruhe: Ein Forscherteam dort baut seit fünfzehn Jahren Roboter, die in der Küche arbeiten: „Amar III“ kann greifen, sprechen und sehen.
Die beste Technik nützt jedoch nichts, wenn die Menschen nicht mit ihr arbeiten wollen. Viele Menschen haben Ängste und Vorurteile, wenn es um das Thema Roboter geht: Werden uns die Roboter die Arbeitsplätze wegnehmen? Werden sich die Roboter zu selbstständig denkenden Wesen entwickeln, die vielleicht eines Tages die Menschen angreifen werden? Und wer will überhaupt ständig von Maschinen umgeben sein?
Diese Vorurteile wollen wir nun der Reihe nach auf ihre Richtigkeit überprüfen.
Vorurteil Nr. 1: Die Roboter nehmen uns die Arbeitsplätze weg
Tatsächlich übernehmen Roboter Arbeiten, die theoretisch auch von Menschen ausgeführt werden könnten. Schaut man sich jedoch an, welche Arbeiten dies sind, so stellt man fest, dass diese Arbeiten für den Menschen einige Nachteile aufweisen:
1. Die Arbeiten sind langweilig, wenn ein und derselbe Vorgang immer wiederholt werden muss.
2. Die Arbeiten sind mit Stress verbunden, weil es auf Schnelligkeit und Präzision ankommt.
3. Die Arbeiten sind gesundheitsgefährdend, weil mit gefährlichen Stoffen und Giften umgegangen werden muss.
Man kann also sagen, dass es sich bei den Arbeiten, die heutzutage von Robotern ausgeführt werden, um solche Tätigkeiten handelt, die für den Menschen in irgendeiner Form unangenehm sind und die er selbst nicht gern ausüben möchte.
Darüber hinaus haben Roboter im Vergleich zum Menschen zwar viele Vorteile – beispielsweise arbeiten sie in vielen Bereichen schneller, präziser und ausdauernder. Aber selbst komplexe Maschinen sind verglichen mit dem Menschen ziemlich einfach strukturiert. Obwohl sich die Forschung seit vielen Jahrzehnten bemüht, menschliche Fähigkeiten maschinell nachzubilden, sind die Ergebnisse im Vergleich zum Menschen doch immer noch nicht zufrieden stellend. Insbesondere im Servicebereich werden Maschinen den Menschen nie ganz ersetzen können, weil hier die zwischenmenschliche Kommunikation ganz wichtig ist.
Vorurteil Nr. 2: Roboter werden die Menschen an Intelligenz übertreffen
Ein Roboter kann sich nicht zu einem selbstständig denkenden Wesen entwickeln, wie es der Mensch ist. Roboter werden von Menschen programmiert und können nur das leisten, wofür sie entwickelt wurden. Wenn Roboter sich anders verhalten, als man es von ihnen erwartet, so liegt dies entweder an einer im Programm eingebauten Zufallskomponente oder an unbeabsichtigten Fehlern in der Hardware oder Software. Roboter können jedoch keine eigenen Entscheidungen treffen und keinen eigenen Willen entwickeln. Deshalb kann man nicht wirklich von Intelligenz beim Roboter sprechen, schon gar nicht von einer dem Menschen überlegenen Intelligenz.
Vorurteil Nr. 3: Roboter sind unheimliche Maschinenwesen, mit denen man nichts zu tun haben möchte
Mit diesem Thema beschäftigt sich die so genannte Akzeptanzforschung, die untersucht, wie ein Roboter beschaffen sein muss, damit sich Menschen eine Zusammenarbeit und ein Zusammenleben mit Robotern vorstellen können. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Menschen leichter mit Robotern umgehen können, wenn die Roboter einige menschliche Verhaltensweisen besitzen. Wenn die Maschine sich wie ein Mensch verhält, kann der Mensch leichter mit der Maschine in Beziehung treten. Der Roboter sollte also auf Gestik und Mimik reagieren, Blickkontakt halten und die Sprache seines menschlichen Gegenübers verstehen. Darüber hinaus ist auch das Aussehen wichtig. Viele Menschen wünschen sich einen Roboter, der einem Menschen ähnlich sieht. Allerdings sollte man immer noch unterscheiden können, ob man es mit einem Menschen oder einer Maschine zu tun hat. Wenn diese Unterscheidung nicht mehr möglich ist, steigt wiederum die Angst vor dem Unbekannten.
Insgesamt sind die Akzeptanzforscher optimistisch, dass die Menschen allmählich ihre Angst vor der Technik verlieren und es als Vorteil ansehen, dass ihnen die Roboter in der Zukunft helfend zur Seite stehen werden. (6127 Zeichen)
Quellen:
Tanja Krämer, „Willst du mit mir arbeiten?“ In: www.sueddeutsche.de vom 22.8. 2007
„Forscher: Den Robotern gehört die Zukunft“. In: www.welt.de vom 19.1. 2007
Friedrich Wahl: „Maschinen werden Menschen nie ganz ersetzen können“. In: www.newsclick.de vom 6.8. 2007
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